Kirche Basedow

Baudenkmal

Basedow war von 1337 bis 1945 Stammsitz des uradeligen Mecklenburger Geschlechts derer von Hahn. Im 19. Jahrhundert ließ Friedrich Graf von Hahn das gesamte Dorf nach seinen Plänen umgestalten; Schloss, Kirche, etliche Gebäude sowie den Park inbegriffen. 

Als Architekten für die Umgestaltungen verpflichtete Friedrich Graf von Hahn  Friedrich August Stüler, einen der bedeutendsten Berliner Baumeister seiner Zeit, von dem auch das Neue Museum in Berlin stammt. Als „Gärtner“ wurde der klassizistische Landschaftsarchitekt schlechthin, Peter Joseph Lenné, engagiert. Heute steht der gesamte Ort unter Denkmalschutz.

Zum hervorragend erhaltenen Dorfensemble gehört auch die Kirche. Ihre Ausstattung der Jahrzehnte um 1700 blieb fast wie durch ein Wunder erhalten, denn Kriege und Brände gingen auch an Basedow nicht spurlos vorbei. So brannte 1766 eine benachbarte Kate, der Kirchturm fing Feuer, die hölzerne Turmspitze, Glocke und Uhr wurden zerstört. Das Feuer konnte offensichtlich am Übergreifen auf das Kirchenschiff gehindert werden, sodass die reiche Ausstattung heute zu den wertvollsten des 16. und 17. Jahrhunderts in Mecklenburg zählt.

Das bedeutendste Stück ist neben der Orgel der große Altaraufsatz von 1592, der sich über die gesamte Chorbreite erstreckt. Er ist aus Sandstein und Marmor gearbeitet und besteht aus einem dreigeschossigen Mittelteil mit Seitenflügeln. Vier Reliefs zeigen Abendmahl, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Der Altaraufsatz ist unter anderem mit allegorischen Figuren, den vier Evangelisten, Wappenreihen und Schriftfeldern geschmückt.

An Größe und Pracht nimmt es mit ihm ein Epitaph auf, das Hans Hahn 1594 für seine Eltern anfertigen ließ. In der Mitte zeigt ein Marmorrelief den triumphierenden Christus, vor dem drei fast lebensgroße Figuren knien, die den Stifter sowie seine Eltern darstellen. Dieses Epitaph ist eines von mehreren bemalten Sandstein-Epitaphien der uradeligen Familie Hahn sowie anderer namhafter Adelsgeschlechter.

Ebenfalls zu den Ausstattungsstücken der Basedower Kirche zählen eine Triumphkreuzgruppe aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sowie die Kanzel  von 1691 und eine Taufe aus dem 17. Jahrhundert. Im schön gestalteten Kirchhof mit seinem eindrucksvollem Portal, das 1838 ebenfalls nach einem Entwurf von Stüler entstand, steht zudem eine Granittaufe vom Ende des 13. Jahrhunderts. Stüler entwarf ebenfalls das von einem schönen Pfarrgarten umgebene Pfarrhaus von 1850.

Älteste Barock-Orgel Mecklenburgs

Bei Orgelfreunden genießt die Basedower Barockorgel internationales Ansehen. Die reich gestaltete Orgelempore aus der Zeit um 1615 führt zur zweitältesten Orgel Mecklenburgs, die zugleich die älteste Barockorgel des Landesteils ist und zu den wertvollsten historischen Instrumente Norddeutschlands zählt. Sie wurde zwischen 1680 und 1683 in einer bekannten Güstrower Werkstatt gebaut, und wahrscheinlich hat auch der berühmteste Orgelbauer Norddeutschlands jener Zeit, Arp Schnitger, mitgewirkt. Das zumindest lassen neueste Untersuchungen von Unterlagen vermuten. Von so hohem Wert ist sie heute aber auch, weil viele Teile in originalem Zustand erhalten sind. Bereits zwischen 1980  und 1983 wurde sie von der Potsdamer Orgelbaufirma Schuke restauriert und erhielt ihre ursprüngliche Stimmung zurück.

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