Schleswig-Holstein-Haus Schwerin

Baudenkmal

Das Schleswig-Holstein-Haus ist Kulturforum und Sitz der Stiftung Mecklenburg. Die Stiftung bietet hier eine landeskundliche Dauerausstellung mit dem Anspruch, in einer Stunde Einblick in 300 Jahre Regionalgeschichte zu geben; die Landeshauptstadt Schwerin bietet ein engagiertes Wechselausstellungsprogramm. Beide Partner kooperieren zudem eng bei der Verwirklichung von Lesungen, Vorträgen, Kinoabenden und Fachtagungen.

Warum eigentlich „Schleswig-Holstein-Haus“? Die ältesten Teile der Puschkinstraße 12 entstammen dem 18. Jahrhundert. Zwei der hier verbauten Dachbalken wurden im Winter 1735/36 gefällt. Der zweigeschossige Bau diente zu Wohnzwecken. Er ist in der Bauflucht der Straße ca. 15 m nach hinten versetzt: Der heute gepflasterte Vorplatz war einst ein Garten.

Vor gut 200 Jahren näherte sich der Zweck des Gebäudekomplexes zumindest zeitweise seiner heutigen öffentlichen Nutzung an: Es entstand eine Gastwirtschaft, später zog in das rechte Nachbarhaus auch bereits eine Buchhandlung ein. Doch die Verwendung als Wohnraum blieb prägend. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1949, bestanden hier nicht weniger als 30 Haushalte.

Durch ihre anhaltend intensive Nutzung wurde die Substanz des seit 1980 unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zunehmend marode. Mit dem Auszug der letzten Mieterin im Frühjahr 1989 drohte der endgültige Verfall. In dieser kritischen Situation kam das Bundesland Schleswig-Holstein zu Hilfe. Es half seinem 1990 infolge der deutschen Wiedervereinigung (wieder) gebildeten Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern durch beachtliche Geldtransfers bei der Sanierung von drei denkmalgeschützten Immobilien in den einstigen DDR-Bezirksstädten Rostock, Neubrandenburg und Schwerin. In der Landeshauptstadt Schwerin fiel dabei die Wahl auf das Haus in der Puschkinstraße 12. Als Zweckbindung wurde eine kulturelle Nutzung dieser Immobilie festgeschrieben.

Um an die Unterstützung durch das westliche Nachbarland zu erinnern, erhielt die vor dem Verfall gerettete Immobilie zur Wiedereröffnung im Jahr 1995 ihren neuen Namen: „Schleswig-Holstein-Haus“.

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