Burg/Festung Poel

Wer auf die Insel Poel fährt, sieht schon von weitem den 47 Meter hohen Turm einer besonderen Kirche. Die Poeler Kirche ist die einzige in Mecklenburg, die von hohen Wällen umgeben ist. Es sind Überreste einer einst mächtigen Festungsanlage, die sich in Kirchdorf am Hafen befand. Ein Besuch lohnt sich. Infos gibt es am Eingang der Anlage oder im Heimatmuseum von Kirchdorf. Dort steht ein begehbares Modell.

Errichtet wurde die Poeler Festung Anfang des 17. Jahrhunderts von Herzog Adolf Friedrich I von Mecklenburg-Schwerin. Innerhalb der Burg befand sich ein Schloss italienischer Bauart. Interessant: Die das Schloss umgebende Wall-Anlage hatte die Form eines fünfzackigen Sterns. Erkennen lassen sich heute unter anderem noch die Erdwälle der Bastionen. Ebenso spannend ist, dass die Festungsleute ihre Gräben einst mit Wasser von der Ostsee füllten.Doch der Festung war kein langes Leben vergönnt. Im 30-jährigen Krieg machten sich kaiserliche Truppen in ihr breit, später gehörte sie zeitweise den Schweden. Weil diese ab 1648 lieber die benachbarte Stadt Wismar zur Festung ausbauten, ließen sie die Poeler Festungsanlage links liegen, die daraufhin nach 1675 verfiel. Letztlich begannen die Inselbewohner die Mauern abzubrechen, um aus den Steinen ihre Fischerhäuser zu bauen. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten sie die Festung restlos platt gemacht.

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