Kontor Schwerin

Baudenkmal

Die Puschkinstraße 36 ist nicht nur ein beliebiges Fachwerkhaus aus der Landeshauptstadt Mecklenburg Vorpommerns. Hierbei handelt es sich um das älteste noch erhaltene Haus Schwerins. Dieser Tage befindet sich in seinem verwinkelten, von Holzbalken durchzogenen Innenraum ein Kunstkontor.

Mit 450 Jahren gehört die Puschkinstraße 36 zu den ältesten noch erhaltenen Fachwerkhäusern in Mecklenburg. So ist es fast 300 Jahre älter als die Schelfstadt Schwerins. Einst hatte es ein breites Einfahrttor für Pferdewagen auf der rechten Seite der Hausfassade. Von dort aus konnte man mit dem Wagen in den zentralen Raum des Hauses, der Handelsdiele, einfahren. Die Diele zieht sich einmal von vorne bis hinten durch das Haus. Ein Geschoß drüber befand sich der Speicher mit einer Höhe von knapp unter zwei Metern. Die mächtigen Holzbretter, die den Fußboden des Speichers ausmachten, waren lose und konnten so hin und her geschoben werden. Wodurch die Waren direkt vom Wagen aus mit Leichtigkeit in das darüber liegende Speichergeschoß gestapelt werden konnten.

In der Mitte der Diele ragt ein meterbreites tiefes dunkles Loch in die Erde. Hineinzufallen ist nicht möglich, denn es ist mit Glasscheiben abgedeckt. Archäologen die das Loch untersuchten, ordneten die daraus geborgenen Fundstücke dem 18. Jh. zu. Hauptsächlich Scherben und weiße kleine Pfeifen. Dieser Abgrund war einst ein Brunnen.

Hinter der Diele ist eine Feuerstelle. Sie ist mit Fußbodenplatten überbaut. Ihre letzten Anzeichen zeigen sich in Richtung Decke, wo noch Rußüberreste von vergangenen Feuern zu erkennen sind.

Der originale Keller des Hauses ist bis heute perfekt erhalten. Sein Boden ist mit kleinen Katzenköpfen gepflastert, die Wand besteht größtenteils aus Felsstein und die Decke ist ein elegantes Tonnengewölbe aus Ziegelsteinen.

Zu DDR-Zeiten befand sich im Haus eine Bäckerei. Nachdem diese geschlossen wurde stand das Haus 15 Jahre leer und war kurz vor dem Verfall. Architekt Ulrich Bunnemann erlöste es von diesem Schicksal. Im Jahr 2008 erwarb er das Haus und restaurierte es. Nach der Fertigstellung wurde dem Haus die Denkmalplakette des Landes verliehen. Die Künstlerin Coco Radsack mietete die Räumlichkeiten und eröffnete das bis heute bestehende Kunstkontor: Ein Zusammenspiel von Geschichte, Museum, Handwerk und Kunst.

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