Das Rostocker Ständehaus
Das neugotische Ständehaus beeindruckt durch seine vielgestaltige Fassade – ganz im Stil des Historismus. Es wird heute als Oberlandesgericht genutzt.
Das Rostocker Ständehaus
Das neugotische Ständehaus beeindruckt durch seine vielgestaltige Fassade – ganz im Stil des Historismus. Es wird heute als Oberlandesgericht genutzt.
Das imposante Ständehaus neben dem Steintor geht auf die Mecklenburger Landstände zurück, die bis 1918 Teil des politischen Machtgefüges im Land waren. Ende der 1880er-Jahre beauftragten sie den bekannten Baurat Gotthilf Ludwig Möckel mit der Planung eines Repräsentations- und Verwaltungsgebäudes – dem heutigen Ständehaus. Es wurde 1889 bis 1893 an der Stelle des 1880 abgebrannten Theaters gebaut und reihte sich ein in die repräsentativen Gesellschaftsbauten rund um den Rosengarten jener Jahre: das benachbarte und1944 zerstörte Post- und Telegrafenamt, das Hauptgebäude der Rostocker Sparkasse am anderen Ende der Wallstraße, das 1895 eröffnete und ebenfalls 1944 bombardierte neue Stadttheater (heute steht hier das Gebäude der Ostseezeitung) und schließlich das 1903 eröffnete Kunst- und Altertumsmuseum jenseits des Rosengartens (heute die Societät Rostock Maritim).
Nach der Novemberrevolution 1918 und den einhergehenden Machtveränderungen verlor das Ständehaus seine ursprüngliche Funktion und wurde bis 1953 als Gerichtsgebäude genutzt. Es folgte bis 1990 eine Ära als Haus der Volksarmee, bevor es 1992 zum Sitz des Oberlandesgerichts Rostock wurde.