Wassertor in Wismar 

Baudenkmal

Das prächtige Wassertor, 1450 erbaut, gehörte einst zur vier Meter hohen Stadtmauer und war eines von fünf Stadttoren. Es bot im Norden den Durchlass zum Hafen, wo Schiffe aus Westeuropa, Skandinavien und dem Baltikum ihre Waren anlandeten oder an Bord nahmen. Dazu zählten Hering aus Schonen, Lüneburger Salz, Wismarer Bier und Bernstein aus der östlichen Ostsee.

Das Wassertor hat zwei spätgotische, unterschiedliche Giebel: zur Hafenseite hin einen Dreiecksgiebel mit drei Blendbögen, zur Stadtseite einen Treppengiebel mit sechs schmalen Blendbögen. Außerdem sind an der Hafenseite zwei Stadtwappen aus dem 16. Jahrhundert sichtbar. Der Tordurchgang wird von einem Pilaster aus der Wasserkunst geschmückt. Es ist das letzte erhaltene Stadttor und wurde 1992/93 restauriert. Der Volksmund nannte es übrigens "Helleporte" – Höllenpforte. Nicht überliefert ist, ob der Hafen oder die Stadt mit der Hölle gemeint war.

Im Mittelalter wurden die Stadttore nachts geschlossen, damit niemand unbemerkt hineingelangen konnte. Wer als Bauer oder Handwerker zu spät zum Tor kam, musste vor der Stadtmauer schlafen.

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