Gutshaus Zarnewanz

Baudenkmal

Das Gutshaus Zarnewanz war über dreihundert Jahre lang im Besitz der Familie von der Lühe – einem Mecklenburger Uradelsgeschlecht. Angeblich gelangten sie im Gefolge von Heinrich dem Löwen nach Mecklenburg. Ihre Herrschaft über Gut Zarnewanz bestand von 1518 bis 1872 – mit Unterbrechung durch den Verkauf des Gutes zwischen 1650 und 1655 an Major Ingolf Bengsohn Rosenfeld. Adolf Friedrich von der Lühe kaufte es dann von ihm wieder zurück. Um 1750 verlegte die Familie von der Lühe ihren Wohnsitz nach Zarnewanz und baute das bestehende Haus aus. 


Das Gut Zarnewanz hatte mehrere Besitzer. Von 1518 bis 1872 gehörte es fast kontinuierlich der Familie von der Lühe, danach ging es an Heinrich Ludwig Graf von Bassewitz. Der verkaufte Zarnewanz 1927 mit seinen Nebengütern an die Kultur- und Siedlungs-AG Deutscher Landwirte in Schwerin. Anschließend wurde Zarnewanz bis 1932 aufgesiedelt. Das Gutshaus wurde Schule, die oberen Räume wurden zu Wohnungen umgebaut. 

1976 zog die Schule aus und das Haus stand leer. Es war mittlerweile in einem schlechten Zustand, so dass es durch das Dach regnete. Darum wurde 1977 das Dach sowie die Fassade saniert. Jedoch konnte dabei der ursprüngliche Charakter des Hauses mit den Spitzbogenfenstern, Nischenfenstern und Türmchen nicht erhalten werden. 

Im Eingangsfoyer befinden sich jedoch noch der Kachelofen, die Deckentäfelung sowie die Dielen aus der Anfangszeit. Auch die Spitzgiebel von Mittel- und Seitenrisaliten zeugen noch von der ursprünglich verspielten Gestalt des Hauses. 

Ab 1991 nutzte der Verein "Das Dorf e.V." das Gebäude. Er löste sich 2004 auf. 2014 kaufte ein Investor das Haus. Zwei Jahre später erwarb die Familie Herzog-Miekisch das Haus und nutzt es sowohl privat als auch für zahlreiche Veranstaltungen und zur Vermietung an Feriengäste.

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