Naturpark Nossentiner / Schwinzer Heide

Naturdenkmal

Der sehr dünn besiedelte, 365 km2 große Naturpark Nossentiner / Schwinzer Heide ist nicht nur reich an seltenen Tieren und Pflanzen, sondern gibt auch Einblick in die Kulturgeschichte der Region. Im "Karower Meiler" können sich Besucher informieren.

Nur neun Einwohner leben statistisch auf einem Quadratkilometer des Naturparks. Wie menschenleer muss die Gegend gewesen sein, als im 13. Jahrhundert die ersten deutschen Kolonisten in die bis dahin von slawischen Stämmen besiedelte Region kamen! Von dieser Zeit der Christianisierung kündet noch das Dobbertiner Kloster, aber auch kleine Dorfkirchen lassen in die Vergangenheit lebendig werden. Zu ihnen zählt beispielsweise die Dobbiner Kirche vom Anfang des 14. Jahrhunderts (der Turm wurde erst 1872 ergänzt), die einen rund 500 Jahre alten Marienaltar beherbergt.

Im 17. Jahrhundert wurden aus vielen einstigen Rittersitzen Gutsdörfer, von denen vielfach das Guts- oder Herrenhaus bis heute erhalten ist. Neben der Landwirtschaft gehörte auch das Herstellen von Holzkohle und Glas zu den Wirtschaftszweigen. Beides erforderte sehr viel Holz, wodurch recht schnell die Waldbestände zurückgingen: Um das Jahr 1800 hatten 16 Glashütten, 23 Teer- und zwölf Kalköfen, 15 Ziegeleien sowie viele Holzmeiler zur fast völligen Zerstörung des Waldes geführt. Als Konsequenz etablierte sich die Forstwirtschaft mit zunehmender Monokultur – es entstanden die typischen Kiefernwälder. Derzeit ist man bestrebt, wieder Mischwälder aufzuforsten.

Zu den seltenen Tierarten zählen jeweils etwa ein Dutzend Brutpaare des Seeadlers, des Fischadlers und der Großen Rohrdommel. Insgesamt gibt es 140 Brutvogelarten und 90 im Frühjahr und Herbst durchziehende Vogelarten. Ein seltenes Säugetier ist der im Gebiet lebende Fischotter. Sehr beeindruckend ist eine der stärksten Rotbuchen Mecklenburgs: die "Schäfereiche" in Dobbin-Linstow bringt es auf über 23 Meter Höhe und einen Stammumfang von mehr als acht Metern.

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