Kirche Vorbeck b. Schwerin

Baudenkmal

Die kleine Dorfkirche Vorbeck nahe Schwerin überrascht mit ihrer ungewöhnlichen Form: An das Kirchenschiff schließt sich ein Rechteck-Chor an, der durch den Nord- und Südanbau auf den ersten Blick wie ein Querschiff anmutet. Der Fachwerkturm mündet in einen verbetterten Aufsatz mit achtseitigem Spitzhelm.

Die Region östlich des Schweriner Sees ist ein seit Jahrtausenden besiedeltes Gebiet. Als deutsche Einwanderer im 11. und 12. Jahrhundert ankamen, lebten hier slawische Stämme. Die Neuankömmlinge errichteten rasch auch Kirchen, zumeist aus Holz, denen im Laufe der Zeit oft Steinbauten folgten.

Der flache Backsteinsaal der Vorbecker Kirche und der Backsteinchor stammen im Kern aus dem 14. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert veränderte man die Fensterformen und zog die mit Ranken bemalte Decke ein. Im gleichen Zeitraum ist wohl auch der Turm errichtet worden. Die beiden Chor-Anbauten stammen nicht wie lange angenommen aus den Jahrzehnten nach dem Kirchenbau, sondern wurden um 1860 angefügt. Unter ihnen und unter dem Altarraum befindet sich das Grabgewölbe der hiesigen Familien derer von Bülow – das Mecklenburger Ur-Adelsgeschlecht war weit verzweigt im Land.

Wertvollstes Ausstattungsstück ist der Flügelaltar mit den zwelf Aposteln aus den Jahren um 1490. Nach umfangreicher Restaurierung konnte es 1999 wieder aufgestellt werden, wenngleich die Schnitzfiguren aus Sicherheitsgründen nur zu besonderen Anlässen gezeigt werden.

Die Vorbecker Kirche war wie fast alle Mecklenburger Dorfkirchen in den 1980er-Jahren in einem schlechten baulichen Zustand. Durch das Engagement der Gemeinde konnte bereits vor dem Mauerfall mit der Sanierung begonnen werden, die 2001 mit der Restaurierung des Turms ihren Abschluss fand.

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