Kirche Satow
Die heutige Satower Kirche mit ihrem 43 Meter hohen Turm stammt aus den Jahren 1864/67. Ihre Vorgängerin, von der heute nur noch eine Ruine kündet, war bereits Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut worden.
Kirche Satow
Die heutige Satower Kirche mit ihrem 43 Meter hohen Turm stammt aus den Jahren 1864/67. Ihre Vorgängerin, von der heute nur noch eine Ruine kündet, war bereits Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut worden.
Großherzog Friedrich Franz II. untersagte gerade noch rechtzeitig den vollständigen Abbruch der alten Kirche, sodass bis heute eine malerische Ruine vom einstigen Bau kündet. Dessen Altar von 1730 und die Kanzel gelangten in die Kirche zu Russow, wo sie noch erhalten sind. Die um 1900 noch in der Ruine befindliche Granittfünte (Taufstein) aus dem 13. Jahrhundert wurde 1930 geborgen und stand lange auf dem einstigen Friedhof. Inzwischen hat sie in der Ruine wieder einen würdigen Platz gefunden. Weitere Ausstattungsstücke der alten Kirche wurden bei ihrer Aufgabe verkauft; die drei Glocken kamen in die neue Kirche. Der einstige Friedhof rund um die Ruine ist heute als Park gestaltet.
Die Ausstattung der jetzigen, neugotischen Kirche wie Altarretabel mit Kreuzigungsszene, Kanzel, Gestühl und Empore stammt aus der Erbauungszeit. Da die Kirche seit 1945 auch durch die katholische Gemeinde genutzt wird, finden sich neben der Tür zur Sakristei ein Tabernakel und an der Nordwestecke des Chores eine Marienfigur aus der 1972 gesprengten Rostocker Christuskirche.
Gute Kontakte zu einer Hamburger Gemeinde ermöglichten in den 1980er-Jahre, dass durch eine großzügige Materialspende der Turm saniert und neu gedeckt werden konnte, was ihn vor dem Abriss rettete.
Die drei Glocken aus der alten Satower Kirche wurden in den neogotischen Neubau übernommen. Die größte war 1763 aus einer Vorgängerin umgegossen worden; die kleinste Glocke stammt laut Rostocker Gießerzeichen vom Beginn des 15. Jahrhunderts. Während die beiden größeren Glocken im Ersten Weltkrieg zum Einschmelzen abgegeben werden mussten, blieb ihre kleine Schwester erhalten, wird aber nicht mehr geläutet. Vielmehr ertönen heute zwei Stahlglocken, die im Jahr 1951 im thüringischen Apolda gegossen wurden.