Kirche Neukloster

Baudenkmal

Zu den Mecklenburger Klöstern, von denen im 13. Jahrhundert besondere Impulse zur Festigung des christlichen Glaubens ausgingen, gehörte das Kloster Sonnenkamp. Es wurde 1219 von Heinrich Borwin I. neu gegründet, nachdem der um 1210 ursprünglich gewählte Standort südlich von Kröpelin wieder aufgegeben wurde. Die Ortsbezeichnung „Neukloster“ rührt daher.

Die Klosterkirche zählt zu den ältesten erhaltenen Steinbauten Mecklenburgs. Als Vorbild diente der ab etwa 1160 errichtete Ratzeburger Dom; auch die Klosterkirche war ursprünglich basilikal angelegt. Ihr Nordschiff wurde in nachreformatorischer Zeit jedoch wieder abgetragen. Am Wechsel und von unglasierten Steinen in den unteren Bereichen von Chor und Querhaus hin zu glasierten Steinen und auch am Wechsel des Backsteinformats ist gut der Übergang von der Spätromanik zur Frühgotik um 1230/40 zu erkennen. Dass die Klosterkirche im Gegensatz zu anderen Gebäuden der einstigen Klosteranlage erhalten ist, liegt unter anderem an ihrer ununterbrochenen Nutzung als Gotteshaus.

Die teilweise erhaltenen Glasmalereien geben einen Eindruck von der einst prächtigen Gestaltung der früheren 16 Langhausfenster. Mit der Datierung auf um 1250 handelt es sich bei ihnen um die älteste erhaltene Glasmalerei Norddeutschlands. Dargestellt waren Heilige, die vermutlich einen Bezug zum Reliquienschatz des Kloster hatten. Die wenigsten Scheiben haben die Jahrhunderte überdauert, und auch die ursprüngliche Anordnung ist nicht mehr erhalten. Schon Mitte der 19. Jahrhunderts wurden nach Restaurierungen Scheiben der Nordseite auf der Südseite eingesetzt; Anfang der 1950er-Jahre wurde die nach der kriegsbedingten Auslagerung in den Klosterkeller noch vorhandenen Teile nach einer Restaurierung in den Chorfenstern neu arrangiert und ergänzt.

Zu den ältesten erhaltenen Ausstattungsstücken gehören zwei übereinander angeordnete Altarschreine aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts und aus der Zeit um 1500. Sie sind letzte Zeugnisse der zahlreichen Altäre, die zur vorreformatorischen Kirche gehörten. Die einstige 1600 gebaute und bis 1702 mehrfach veränderte Kanzel wurde in den 1860er-Jahren abgebrochen. Von ihr sind nur noch die Tafelbilder erhalten.

Aus den Anfängen der Klosterkirche stammt eine mit 2,35 Metern Durchmesser riesige Kalksteinschale. Über ihre ursprüngliche Benutzung kann nur gemutmaßt werden, so könnte sie als Untersatz für das Taufbecken oder aber als Brunnenschale im Klausurbereich gedient haben. 1906 wurde die seit Langem in den Fußboden eingelassene und verfüllte Schale freigelegt und erhielt einen neuen Fuß. 

Die heutige Orgel ist ein Instrument der bekannten mecklenburgischen Friese-Werkstatt aus dem Jahr 1860. Urkundlich nachgewiesen ist eine Orgel in der Klosterkirche bereits für 1430.

Das Geläut der Klosterkirche besteht heute – wieder – aus drei Glocken: einer bei einem Brand 1989 stark beschädigten aber reparierten Glocke sowie zwei Neugüssen der Jahre 1995 und 2002. In der Kirche steht eine weitere historische Glocke, die seit dem Brand nicht mehr genutzt werden kann.

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