Der Schatz von Neukloster

Sage

In Neukloster soll ein Riesenhahn seit Jahrhunderten einen Schatz bewachen. Warum? Hört selbst!

In Neukloster gibt es seit uralten Zeiten ein Kloster. Schon bei seiner Gründung gehörten ihm mehrere Dörfer, und mit den Jahren wuchs der Reichtum weiter an. Die Nonnen betrieben eine Schule für die Kinder der umliegenden Dörfer, sie widmeten sich der Krankenpflege und bewirteten durchreisende Herren. Das Kloster war aber auch ein Rückzugsort für Damen aus wohlhabenden Familien in Wismar und Lübeck, die oft Weltoffenheit und ein besonderes Stück Hausrat mitbrachten – zum Beispiel Riesenhühner aus der neu entdeckten Welt Amerika.

Die Tiere kamen zu jener Zeit ins Haus, als viele Klöster zerstört wurden, weil die Menschen sich einem anderen Glauben zuwandte. Die Nonnen hatten Angst, dass auch ihr Kloster abgebrannt werden würde. Um das Geld für einen Neubau sicher aufzubewahren, versteckten sie einen Goldschatz in einem schweren Eichenschrank mit vielen Schlössern. Den Schrank brachten sie in einen Geheimgang und setzten einen Riesenhahn dazu, der bislang seine Hennen vor dem Fuchs und dem Habicht beschützt hatte.

Sicher sitzt der Riesenhahn noch heute in dem Gang und bewacht den Schatz, denn das Geld ist nie benötigt worden. Das Kloster ist niemals abgebrannt.

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